Wir haben Herrn Pfarrer Catalin Soare – er ist Vorsteher der Rumänisch-Orthodoxen Kirchengemeinde in St. Pölten, gebeten uns einige Informationen über seine Kirche, ihre Entstehungsgeschichte und das, was den Christen dieser Kirchengemeinde wichtig ist, zusammenzufassen.
Pfarrer Catalin Soare schreibt: Unsere Kirche ist gegründet durch die Missionsreisen des hl. Apostel Andreas, der das Evangelium bis in die ehemalige Provinz Skythia Minor, dem Gebiet zwischen Donau und dem westlichen Teil des Schwarzen Meeres (heute: Dobrutschea, im Süd-Osten Rumäniens) verkündete.
Erste Rumänische Bibelübersetzungen erschienen 1581. 1681 gab es eine erste Übersetzung des Neuen Testamentes und 1688 gab es in Bukarest bereits eine Übersetzung der ganzen heiligen Schrift.
Bis heute existiert im 12. Wiener Gemeindebezirk ein Altarkreuz, das 1683 vom Fürsten Şerban Cantacuzino an der Stelle errichtet wurde, wo die Priester des rumänischen Heeres täglich Gottesdienste für den Sieg der Christen feierten.
Das religiöse Leben konnte sich zur Zeit Maria Theresia und später, Ende des 19. Jahrhunderts entfalten. Auch Bürgermeister Lueger war ein großer Unterstützer. Im Palais Dietrichstein wurde 1906 eine Kapelle eröffnet, die auch heute noch genutzt wird. Diese Kapelle wurde 1968 mit eine Ikonostase und Wandmalerein versehen. Kardinal Dr. Franz König bezeichnete diese Kapelle einmal als „die sixtinische Kapelle der Wiener Rumänen.“
In St. Pölten wurden seit 1997 in verschiedenen röm.-kath. Kirchen ab und zu rum.-orth. Gottesdienste abgehalten. Seit 17. Mai 2015 ist die Kirchengemeinde in St. Pölten eigenständig. In der Kirche „Pax Christi” von Harland hat die rum.-orth. Gemeinde nun ihr zu Hause gefunden.
Mitte des Glaubens ist in der rum.-orth. Kirche die Feier der Heiligen Eucharistie, die Einhaltung der 4 großen Fastenzeiten:
vor Ostern
vor dem Fest der Hl. Apostel Petrus und Paulus (29 Juni)
vor Maria Himmelfahrt (Entschlafung Mariä) (ab 1. bis 14. August)
vor Weihnachten (Die Fastenzeit beginnt am 15.11)
Außer diesen Zeiten empfiehlt die orth. Kirche auch jeden Mittwoch und Freitag zu fasten. Die Fastenprodukte sind vegetarische Produkte. die keinen Darüber hinaus sollte man das Fasten mit Gebet und gute Taten ergänzen.
Es gibt auch Ausnahmen von Fasten, niemand ist verpflichtet, sondern es ist alles frei. Vor allem sind ausgeschlossen die Kinder, Älteren, Kranken, Schwangere.
Das Sakrament der „Beichte” spielt auch eine wichtige Rolle und die Ölsalbung für die Menschen die verschiedene Probleme haben (Krankheiten, u.a.)
Auch Totengedenkgottesdienste sind den Christen sehr wichtig.
Der Hl Apostel Andreas ist in Rumänien sehr beliebt weil er dort das Evangelium verkündet hat.
Unsere Gemeinde in St. Pölten hat als Beschützer mehrere Heilige:
1) Heiliger Märtyrer Hyppolit von Rom ( 30. Jänner)
2) Heilige Märtyrer Constantin Brancoveanu (Fürst von Walachei, Stifter vieler Kirchen und Förderer der Kultur der im 18 Jhd. in Konstantinopel für den Christlichen Glauben hingerichtet wurde gemeinsam mit seiner Familie-seine 4 Söhne und der Schwiegersohn- ) (16. August)
Diese Feste werden von uns ganz besonders gefeiert.
Wir danken Herrn Pfarrer Catalin Soare (er wohnt mit seiner Frau und mit seinen beiden Kindern auch in Harland) sehr herzlich für diese Informationen und wünschen ihm und seiner Kirchengemeinde dass sie sich in der Kirche Harland beheimatet fühlen.